Pilot­pro­jekt Inte­gra­ti­ons­vor­leh­re des Bundes: Tagungs­do­ku­men­ta­ti­on ver­füg­bar

Ab 2018 soll die Inte­gra­ti­ons­vor­leh­re Flücht­lin­gen den Ein­stieg in die Berufs­welt erleich­tern und sie auf eine Berufs­leh­re vor­be­rei­ten. Am 27. April 2017 haben das Eid­ge­nös­si­sche Hoch­schul­in­sti­tut für Berufs­bil­dung und das Staats­se­kre­ta­ri­at für Migra­ti­on vor rund 200 Teil­neh­men­den das Pilot­pro­jekt vor­ge­stellt und die damit ver­bun­de­nen Her­aus­for­de­run­gen beleuch­tet, vgl. Doku­men­ta­ti­on und Medi­en­mit­tei­lung.

Vor­erst star­tet ein vier­jäh­ri­ges Pilot­pro­gramm mit dem Ziel, 800 bis 1000 Plätze zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Motion (NR): Feh­len­de Fach­kräf­te selber aus­bil­den statt Kon­tin­gen­te erhö­hen.

Die sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Frak­ti­on (Spre­che­rin Mar­ti­na Munz, NR) will den BR beauf­tra­gen, Mass­nah­men zu inten­si­vie­ren um die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Fach­kräf­ten so vor­an­zu­trei­ben, dass die Abhän­gig­keit von gut qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten aus dem Aus­land mit­tel­fris­tig redu­ziert werden kann. Dabei gilt ein beson­de­res Augen­merk der Unter­stüt­zung der Kan­to­ne bei der Qua­li­fi­zie­rung von gering qua­li­fi­zier­ten Per­so­nen.(Motion 16.3729 28.9.16).
Der BR weist in seiner Stel­lung­nah­me vom 9.11.16 darauf hin, dass rund 85% der Dritt­staa­ten­an­ge­hö­ri­gen, die zu einer kon­tin­gen­tier­ten Erwerbs­tä­tig­keit zuge­las­sen werden, über einen Ter­tiär­ab­schluss ver­fü­gen und vor­wie­gend in Berufs­fel­dern mit Fach­kräf­te­man­gel zum Ein­satz gelan­gen. Er listet weiter die in letz­ter Zeit getrof­fe­nen Mass­nah­men auf und äus­sert der Mei­nung, dass zuerst die Resul­ta­te der bereits lan­cier­ten Mass­nah­men abzu­war­ten seien, bevor neue Mass­nah­men ange­stos­sen werden. Des­halb bean­tragt er die Ableh­nung der Motion.

Inter­pel­la­ti­on (NR): Eine rich­ti­ge Berufs­leh­re von drei bis vier Jahren Dauer für Flücht­lin­ge

NR Isa­bel­le Moret (FDP, VD) weist auf die posi­ti­ven Erfah­run­gen mit der Berufs­bil­dung hin und erkun­digt sich, ob nicht eine 3 bis 4 Jahre dau­ern­de Berufs­leh­re geschaf­fen werden sollte, die auf die Situa­ti­on der Flücht­lin­ge (oft höhe­res Alter, man­geln­de Schul­bil­dung und Spra­chen­kennt­nis­se) aus­ge­rich­tet ist. (Inter­pel­la­ti­on 16.3614)

«Fach­kur­se» der SAH Bern sind eine wert­vol­le Form von Kurz­aus­bil­dun­gen für Erwach­se­ne

Bei der Berufs­aus­bil­dung für Erwach­se­ne steht der Erwerb eines eidg. aner­kann­ten Abschlus­ses (meist EBA oder EFZ) im Vor­der­grund. Für viele Inter­es­sier­te dauert die dazu not­wen­di­ge Aus­bil­dung aber zu lange, wes­halb kür­ze­re Aus­bil­dun­gen von eini­ger Bedeu­tung sind (vgl. Maurer, Wett­stein, Neu­haus, S. 68-70). Dies gilt unter ande­rem für viele immi­grier­te Per­so­nen, vgl. auch den Bericht der AOZ.

Für aner­kann­te Flücht­lin­ge und vor­läu­fig auf­ge­nom­me­ne Per­so­nen bietet das SAH Bern im Rahmen der Abtei­lung FOKUS sog. Fach­kur­se an. Das sind Lehr­gän­ge von meist sechs Mona­ten Dauer, umfas­send eine zwei­mo­na­ti­ge voll­schu­li­sche Ein­füh­rung und ein vier bis sieben Monate dau­ern­des Prak­ti­kum im 1. Arbeits­markt mit beglei­ten­dem Unter­richt von 1-2 Tage/​Woche.

Es gibt Fach­kur­se für Gast­ge­wer­be, Rei­ni­gung, Haus­war­tung, Pflege (12 Monate) und ab Sep­tem­ber 2016 für «Haushelfer/​in Spitex». Jeder Kurs wird zwei­mal jähr­lich durch­ge­führt, es stehen jähr­lich ca. 100 Plätze zur Ver­fü­gung (ab Sep­tem­ber 130). Das Pro­gramm wird von der Gesund­heits- und Für­sor­ge­di­rek­ti­on des Kan­tons Bern finan­ziert.

Im schu­li­schen Teil der Fach­kur­se geht es um Fach­kennt­nis­se und Deutsch für den Tätig­keits­be­reich. Weiter gehört eine inten­si­ve Beglei­tung dazu, mit der u.a. sicher gestellt wird, dass das Prak­ti­kum erfolg­reich ver­läuft, die beste Vor­aus­set­zung für einen Über­tritt in die Erwerbs­ar­beit.

Die Teil­neh­men­den in den Fach­kur­sen Pflege, Haushelfer/​in Spitex und Gast­ge­wer­be erhal­ten ein Zer­ti­fi­kat, das schweiz­weit aner­kannt ist. In den Fach­kur­sen Rei­ni­gung und Haus­war­tung wird der Fach­un­ter­richt von der Berufs- und Fort­bil­dungs­schu­le Bern erteilt, die den Teil­neh­men­den eben­falls eine Bestä­ti­gung abge­ben.

Vor­aus­set­zung für die Auf­nah­me sind Deutsch­kennt­nis­se auf Niveau A2 bis B1. Die Teil­neh­men­den - meist zwi­schen 25 und 49 Jahre alt - leben meist seit ein bis zwei Jahre in der Schweiz. Nach Abschluss des Fach­kur­ses wech­seln sie in die SAH-Abtei­lung «Pas­se­par­tout», in der es um die Ver­mitt­lung in eine Stelle im 1. Arbeits­markt oder in eine Lehr­stel­le geht.

Min­des­tens 60% der Teil­neh­men­den finden so innert 12 Mona­ten nach Ein­tritt in den Fach­kurs eine Erwerbs­ar­beit und haben eine erste beruf­li­che Aus­bil­dung erwor­ben, auf der sie zu gege­be­ner Zeit auf­bau­en können.

Obige Dar­stel­lung basiert auf Anga­ben von Frau Regula Hun­ger­büh­ler, Lei­te­rin der Abtei­lung Fokus bei SAH-Bern. Wir danken für Frau Hun­ger­büh­ler für ihre Bereit­schaft zum Gespräch!

Inter­pel­la­ti­on (NR): Zugang zur Arbeit für Migrant/​innen durch Vali­die­rung för­dern

NR Jac­ques-André Maire reich­te am 15. März 2016 eine Inter­pel­la­ti­on mit dem Titel «Favo­ri­ser l’ac­cès au tra­vail pour les per­son­nes au béné­fice du statut de réfu­gié et d’une admis­si­on pro­vi­so­i­re par la vali­da­ti­on des acquis» ein. (16.3091) Er fragt darin den BR, ob er im Vali­die­rungs­ver­fah­ren auch ein beson­ders gutes Instru­ment sähe um die Inte­gra­ti­on von vor­läu­fig Auf­ge­nom­men und Flücht­lin­gen in den Arbeits­markt und die Bil­dung zu erleich­tern. Ob er zudem bereits sei, die Kan­to­ne und OdA zu ermu­ti­gen, sys­te­ma­ti­scher auf dieses Instru­ment zurück­zu­grei­fen.

Update 4. Mai 2016: Stel­lung­nah­me des BR
Ziel des Vali­die­rungs­ver­fah­rens ist nicht eine all­ge­mei­ne Kom­pe­tenz­bi­lan­zie­rung, son­dern die Zer­ti­fi­zie­rung eines eid­ge­nös­sisch aner­kann­ten Abschlus­ses. Es eignet sich nur, wenn inter­es­sier­te Per­so­nen die erfor­der­li­chen Pra­xis­jah­re vor­wei­sen und ver­gleich­ba­re Kennt­nis­se haben. Zur­zeit werden Grund­la­gen für die Anrech­nung von Bil­dungs­leis­tun­gen und erwach­se­nen­ge­rech­te Ange­bo­te ent­wi­ckelt. Die Ver­bes­se­rung der beruf­li­chen Inte­gra­ti­on von vor­läu­fig Auf­ge­nom­me­nen und Flücht­lin­gen ist ein wich­ti­ges Anlie­gen des Bun­des­rats. Wei­te­re Mass­nah­men werden gemein­sam von SBFI und SEM geprüft.

Ver­an­stal­tun­gen der Päd­ago­gi­schen Hoch­schu­le Zürich 2015

Seit 2014 führt die PH Zürich jähr­li­ch sechs Abend­ver­an­stal­tun­gen zur Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne durch, die anschlies­send meist zusam­men­ge­fasst und publi­ziert werden. Der vor­lie­gen­de Bei­trag listet die 2015 durch­ge­führ­ten Ver­an­stal­tun­gen auf und nennt Links zu Prä­sen­ta­tio­nen und Zusam­men­fas­sun­gen. Pro­gram­me und Doku­men­te aus andern Jahren finden Sie unter 2017 2016 2014.

Infor­ma­ti­on, Moti­va­ti­on - Erfah­run­gen mit dem Ein­gangs­por­tal

13. Januar 2015
Pat Schny­der, Stel­len­lei­te­rin BiZ Bot­t­min­gen, Amt für Berufs­bil­dung und Berufs­be­ra­tung Kanton Basel-Land Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Berufs­fach­schul­un­ter­richt im Rahmen der Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne

12. März 2015
Spe­zi­el­le Klas­sen für Erwach­se­ne 
Axel Patrick Buse, desi­gnier­ter Pro­rek­tor Grund­bil­dung für Erwach­se­ne, KV Zürich Busi­ness School Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Ergän­zen­de Bil­dung
Clau­dia Dietz, Lei­tung Abtei­lung Sozia­le Berufe, Berufs­fach­schu­le Win­ter­thur Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Erwach­se­ne in Regel­klas­sen
Sandro Sal­vet­ti, Fach­be­reichs­lei­ter Unter­halt und All­ge­mein­bil­dung, Gewerb­li­che Berufs­schu­le Wet­zi­kon Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Modu­la­ri­sie­rung in der Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne

19. Mai 2015

Modu­la­ri­sie­rung – ein sinn­vol­ler Weg in der Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne?
Dieter Euler, Pro­fes­sor am Insti­tut für Wirt­schafts­päd­ago­gik der Uni­ver­si­tät St.Gallen Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Modu­la­ri­sie­rung in der Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne: Der Fall Genf
Cyril­le Salort, Direc­teur du Ser­vice de la for­ma­ti­on con­ti­nue Office pour l‘orientation, la for­ma­ti­on pro­fes­sio­nel­le et con­ti­nue (OFPC), Genf Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Migra­ti­on und Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne

2. Juli 2015

Gugliel­mo Boz­zo­li­ni, Geschäfts­lei­ter ECAP Schweiz Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Kaspar Schnei­der, Leiter Sup­por­ted Employ­ment und Nach­hol­bil­dung, AOZ Zürich Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Sicht der Unter­neh­mun­gen auf die Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne

15. Sep­tem­ber 2015

Erfah­run­gen der Swiss­com
Ruedi Negri, Pro­jekt­lei­ter, Swiss­com Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Erfah­run­gen von Hotel & Gastro for­ma­ti­on
Martin Schön­bäch­ler, Rektor, Hotel & Gastro for­ma­ti­on, Weggis Prä­sen­ta­ti­on Zusam­men­fas­sung

Finan­zie­rung der Berufs­bil­dung für Erwach­se­ne: Zwei aktu­el­le Stu­di­en

29. Okto­ber 2015

Ange­bo­te gem. Berufs­bil­dungs­ge­setz
Miriam Frey, B,S,S. Volks­wirt­schaft­li­che Bera­tung 
Prä­sen­ta­ti­on Studie

Möglichkeiten und Gren­zen für die Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung
Martin Stal­der, KEK Bera­tung 
Prä­sen­ta­ti­on Bericht

Bil­dungs­po­li­tik

12. Novem­ber 2015

Podi­ums­ge­spräch
Teil­neh­men­de: Dieter Kläy, Leiter der Berufs­bil­dungs­kom­mis­si­on des kan­to­na­len Gewer­be­ver­ban­des Zürich, Kan­tons­rat FDPRalf Mar­grei­ter, Kan­tons­rat der Grünen, seit zwei Jahren an der Zür­cher KV Busi­ness School zustän­dig für Bil­dungs­be­ra­tung und Lehr­gangs­ent­wick­lung / Bruno Weber-Gobet, zustän­dig für Wei­ter­bil­dungs­po­li­tik beim Gewerk­schafts­dach­ver­band Tra­vail Suisse / Emil Wett­stein, Mode­ra­ti­on Zusam­men­fas­sung

Hotel & Gastro for­ma­ti­on - ein umfas­sen­des Ange­bot

Seit 1993 schult «Hotel & Gastro for­ma­ti­on» im Auf­trag der Ver­trags­part­ner des Landes-Gesamt­ar­beits­ver­trags für das Gast­ge­wer­be Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ohne for­mel­len schwei­ze­ri­schen Berufs­lehr­ab­schluss. Hier geben wir einen Über­blick über diesen Teil des Ange­bots von «H&Gf», hier finden Sie Unter­la­gen aus einer Prä­sen­ta­ti­on der Ver­ant­wort­li­chen an der PH Zürich.

Pro­gre­dir, Aus­bil­dung für por­tu­gie­si­sche Frauen

Das im Kanton Waadt von ECAP und UNIA ange­bo­te­ne Pro­gramm «Pro­gre­dir» ermög­licht por­tu­gie­si­schen Frauen, die seit min­des­tens fünf Jahren im Kanton Waadt arbei­ten, einen Berufs­ab­schluss in den Bran­chen Hotel­le­rie, Restau­ra­ti­on, Gebäu­de­rei­ni­gung und Rei­ni­gung zu erwer­ben.

Infor­ma­tio­nen dazu in Deutsch können unse­rem Bericht ent­nom­men werden, in Fran­zö­sisch der Web­site des Pro­jekts. Inter­es­sant sind auch drei Berich­te von Teil­neh­me­rin­nen (Deutsch) und ein ein­schlä­gi­ger Auf­satz in «L’Evénement syn­di­cal» No 30/​31 am 25. Juli 2012

«Vor­leh­re 25 Plus»

Viele Inter­es­sier­te benö­ti­gen eine Auf­fri­schung ihrer Vor­kennt­nis­se, bevor sie in eine beruf­li­che Nach­hol­bil­dung ein­tre­ten können. In Bern und Thun wird jedes Jahr ein Jah­res­kurs ange­bo­ten, umfas­send zwei Tage Schule pro Woche, die par­al­lel zu einer Tätig­keit in einem Betrieb besucht werden können.Links zu den Web­sits der Anbie­ter: Berufs­bil­dungs­zen­trum IDM Thun und BFF BernEin ähn­li­ches Ange­bot bieten die Kan­to­ne Basel-Stadt und Basel-Land, vgl. die Bro­schü­re «Link zum Beruf».

Hier kann unsere Dar­stel­lung dieser Ange­bo­te her­un­ter­ge­la­den werden.