In der “Gemeinsamen Erklärung der Verbundpartner” (entspricht der bis 2012 durchgeführten jährlichen “Lehrstellenkonferenz”) wird der “Berufsabschluss für Erwachsene” als einer von vier Handlungsschwerpunkten genannt und wie folgt kommentiert:
“Die Nach-, Um- und Höherqualifizierung von Arbeitnehmenden ist aus wirtschafts-, gesellschafts- und sozialpolitischer Sicht von grösster Bedeutung. Dabei gilt es, zunehmend heterogene Berufs- und Bildungslaufbahnen zu berücksichtigen sowie einer flexiblen Laufbahngestaltung mit Neuorientierungen, Familienpausen und Wiedereinstieg Rechnung zu tragen. Um Arbeitnehmenden neue Perspektiven in der Bildung und im Arbeitsmarkt zu eröffnen, sind Berufserfahrung und erworbene Bildungsleistungen angemessen zu berücksichtigen bzw. anzurechnen und mit geeigneten Massnahmen die Möglichkeiten für Berufsabschlüsse sowie der beruflichen Mobilität zu fördern. Dabei sind einerseits die Bedürfnisse der Wirtschaft, andererseits aber auch die finanziellen Voraussetzungen der Erwachsenen zu berücksichtigen.”
Auch ein weiterer Handlungsschwerpunkt, “Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung” enthält einen einschlägigen Abschnitt:
“Die Komplexität des Berufsbildungssystems und die dynamische Entwicklung der Angebote stellt aber auch Erwachsene, die sich aus- oder weiterbilden lassen möchten, zunehmend vor eine Herausforderung. Gefragt sind hier ebenfalls gezielte Informationsanstrengungen – nicht zuletzt für bildungsferne Personen.”
In der Medienmitteilung wird diese Stossrichtung wie folgt kommentiert: “Parallel dazu [zur Entwicklung von neuen Angeboten für Jugendliche] wollen die Verbundpartner vermehrt auch erwachsenengerechte Bildungsangebote entwickeln. Personen, die über keinen nachobligatorischen Abschluss verfügen, sollen neue Perspektiven in der Bildung und im Arbeitsmarkt eröffnet werden. Dies umso mehr, als die Nach-, Um- und Höherqualifizierung von Arbeitnehmenden aus wirtschafts-, gesellschafts- und sozialpolitischer Sicht von grösster Bedeutung ist.”
Die NZZ vom 1. April 14 berichtet aus der Medienkonferenz: “Für Erwachsene, die entweder keinen Lehrabschluss haben oder sich neu orientieren möchten, sind neue Angebote geplant. Rund 14 Prozent der Personen zwischen 25 und 65 Jahren haben keinen Abschluss der Sekundarstufe II. Hier bestehe Nachholbedarf, sagte Schneider-Ammann. Erleichtert werden soll die flexible Laufbahngestaltung mit Neuorientierungen, Familienpausen und Wiedereinstieg. Die Rede ist von modulartigen «Lehren» für Erwachsene, die deren Erfahrung und Wissen berücksichtigen. Dies würde eine kürzere Ausbildungszeit erlauben. Solche Angebote gibt es bereits heute, etwa in der Uhrenindustrie.”
Nachtrag: Das Staatssekretariat hat nun den Bericht zur Thematik publiziert. Juni 2014