Gemäss Beschluss des Bundesrats vom 8. November 2017 unterstützt der Bund ab kommendem Jahr gezielte Weiterbildungen zur Stärkung von Grundkompetenzen. (Medienmitteilung)
Mit dem Förderschwerpunkt «Grundkompetenzen am Arbeitsplatz» hat der Bundesrat eine Massnahme verabschiedet, die im Rahmen der Fachkräfteinitiative entstanden ist. Ziel des Förderschwerpunktes ist es, Arbeitnehmenden zentrale Grundkompetenzen zu vermitteln, die es ihnen erlauben, mit den sich stetig verändernden Anforderungen der Arbeitswelt Schritt zu halten. In Kursen, die auf die konkreten Anforderungen des Arbeitsplatzes abgestimmt sind, sollen sich Arbeitnehmende beispielsweise grundlegende Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien IKT, der Sprache oder der Alltagsmathematik aneignen. Die darin definierten Massnahmen sollen es geringqualifizierten und insbesondere älteren Arbeitnehmenden ermöglichen, im Erwerbsleben zu verbleiben.
Der Schweizerische Gewerbeverband sgv betrachtet dies als «fragwürdige Priorität», (Medienmitteilung) wenn damit auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagiert werde: «Lesen, Schreiben und Verstehen sind Grundkompetenzen die in der obligatorischen Schulzeit oder bei spezifischen Nachholkursen angeeignet werden müssen. Den Anforderungen an ein Programm des Bundes mit Fokus auf die Digitalisierung kann das nicht genügen.» Am vierten Nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung, am 13. November, hat sich aber die Mehrheit der Verbundpartner für diesen Förderschwerpunkt des WBF ausgesprochen. (Medienmitteilung)
Kategorie: Basisbildung
Bildungsmässige Grundlagen der Ausbildung, insbesondere ausreichende Beherrschung der Lokalsprache, mathematische Grundlagen und Informationstechnik
Pilotprojekt Integrationsvorlehre des Bundes: Tagungsdokumentation verfügbar
Ab 2018 soll die Integrationsvorlehre Flüchtlingen den Einstieg in die Berufswelt erleichtern und sie auf eine Berufslehre vorbereiten. Am 27. April 2017 haben das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung und das Staatssekretariat für Migration vor rund 200 Teilnehmenden das Pilotprojekt vorgestellt und die damit verbundenen Herausforderungen beleuchtet, vgl. Dokumentation und Medienmitteilung.
Vorerst startet ein vierjähriges Pilotprogramm mit dem Ziel, 800 bis 1000 Plätze zur Verfügung zu stellen.
Motion (NR) Förderung der Grundkompetenzen bei älteren Arbeitnehmenden
Der Bundesrat soll beauftragt werden, Massnahmen zu ergreifen, damit die Kantone die Grundkompetenzen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fördern und die über das WeBiG dafür vorgesehenen Gelder beim Bund abholen. (Motion, Matthias Aebischer und Mitunterzeichnende, 15.12.16, Geschäft 16.4077)
Update 2.2.17:
In seiner Stellungnahme vom 1. Februar weist der Bundesrat darauf hin, dass die Schweiz im Quervergleich mit den OECD-Staaten bei älteren Personen eine der höchsten Erwerbstätigenquoten aufweist und auch eine besonders hohe Teilnahme von älteren Arbeitnehmenden an Weiterbildung verzeichnet. Er sei sich auch den spezifischen Herausforderungen älterer Arbeitnehmender bewusst. In diesem Rahmen werde auch die Förderung von Grundkompetenzen thematisiert. Im Rahmen der Umsetzung des Weiterbildungsgesetzes engagiere sich der Bund gemeinsam mit den Kantonen für den Erwerb und Erhalt von Grundkompetenzen Erwachsener.
Aufgrund der laufenden Arbeiten erachtet der Bundesrat das Anliegen des Motionärs als erfüllt und beantragt darum die Ablehnung der Motion.
Motion (Kt. Luzern): Nachholbildung, Volksschulabschluss für Erwachsene
Monique Frey und Mitunterzeichnende verlangten am 31. Dezember 2016 eine Anpassung des Volksschulgesetzes, damit ein Bildungsangebot für Erwachsene geschaffen wird, welches berufsbegleitend auf einen Volksschulabschluss vorbereitet, und ein Prüfungsverfahren aufgebaut wird, in welchem die Leistungen auf den verschiedenen Sekundarschulstufen gemessen werden können.
Grosser Rat Basel-Stadt: Förderung der Nachholbildung
Franziska Reinhart und Mitunterzeichnende verweisen auf die Anstrengungen zur Förderung der Berufsmaturität und fragen am 29. Juni 2016 den Regierungsrat:
1. Welche Angebote für Nachholbildung das Berufsbildungsgesetz zulässt und welche entsprechenden Möglichkeiten im Kanton Basel-Stadt dafür bereits bestehen.
2. Ob er bereit ist, die Nachholbildung im Kanton Basel-Stadt zu fördern, insbesondere auch auf diese Möglichkeit mit vermehrter Öffentlichkeitsarbeit aufmerksam zu machen.
3. Ob er bereit ist, das Angebot an den Berufsschulen mit spezifischen Klassen für Nachholbildner zu erweitern und insbesondere auch spezifische Deutschkurse für fremdsprachige Einsteigerinnen in die Nachholbildung anzubieten.
4. Welche finanziellen Mittel zur Förderung der Nachholbildung beim Bund und Kanton zur Verfügung stehen.
(Anzug 16.5315)
Singapur fördert Grundkompetenzen bei Erwachsenen
So, it’s significant that in Singapore, a country with only about 5.5 million citizens, the government is taking real action. To close the skills gap and improve employability, Singapore has launched the SkillsFuture program, an innovative program that could serve as a model to other countries as well.
Singapore’s achievement represents a big leap in scale for a government to leverage digital technology to upskill all of its citizens. Under SkillsFuture, every working adult age 25 and older receives S$500 to put toward skills-based learning resources approved by the Singapore Workforce Development Agency (WDA), supported by public agencies, and offered through approved training organizations and partners like my company, Udemy.
Hilfen zur Vermittlung von Grundkompetenzen bei Erwachsenen
Vielleicht bin ich nicht der einzige, der es übersehen hat: Von der Website des seco können interessante Unterlagen zur Förderung von Grundkompetenzen bei Stellensuchenden heruntergeladen werden. Sie dürften weit über das vorgesehene Arbeitsfeld hinaus anwendbar sein.
Emil Wettstein
Forschung zur Nachholbildung im Rahmen des Nationalen Programms gegen Armut
Im Rahmen des Nationalen Programms gegen Armut fördert das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV Pilot- und Modellprojekte, die «geeignet sind, in den Themenschwerpunkten «Chancengleichheit und Bildungschancen von sozial benachteiligten und/oder bildungsfernen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen» Impulse zur Weiterentwicklung der Armutsprävention zu geben.»
Von den in der ersten Eingabetranche ausgewählten Projekten betreffen zwei die «Nachholbildung»:
Enquête suisse sur les participants aux cours «Lire et Ecrire»
Eine Befragung von erwachsenen Teilnehmenden, die beim Verein «Lesen und Schreiben» Unterricht genossen haben. Träger: Vereine «Lesen und Schreiben»
Nachholbildung für alle
Hauptziel: Personen ohne berufsqualifizierenden, nachobligatorischen Abschluss darin zu unterstützen, einen solchen zu erwerben. Träger: ask! Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau
Inzwischen läuft die Auswahl für die zweite Tranche, Stichtag für die dritte war der 29. Februar 2016.
Am 22. November 2016 fand die erste «Nationale Konferenz gegen Armut» statt, an der eine Zwischenbilanz über das Programm sowie die Prävention und Bekämpfung von Armut in der Schweiz gezogen wird.
«Vorlehre 25 Plus»
Viele Interessierte benötigen eine Auffrischung ihrer Vorkenntnisse, bevor sie in eine berufliche Nachholbildung eintreten können. In Bern und Thun wird jedes Jahr ein Jahreskurs angeboten, umfassend zwei Tage Schule pro Woche, die parallel zu einer Tätigkeit in einem Betrieb besucht werden können.Links zu den Websits der Anbieter: Berufsbildungszentrum IDM Thun und BFF Bern. Ein ähnliches Angebot bieten die Kantone Basel-Stadt und Basel-Land, vgl. die Broschüre «Link zum Beruf».
Hier kann unsere Darstellung dieser Angebote heruntergeladen werden.
Basic Skills sicherstellen: Vorbereitung auf die berufliche Nachholbildung
Nicht alle Interessierten verfügen über ausreichende Basiskompetenzen zur Aufnahme einer Berufsausbildung. Über ein Programm der EB Zürich zum Schlissen von Lücken berichteten Hugo Lingg, Prorektor und Leiter Bereich Sprachen, und Felix Ritter, Leiter Bereich Arbeitswelt von der EB Zürich, am 18. November 2014 im Rahmen der Vortragsreihe zur Berufsbildung für Erwachsene der Pädagogischen Hochschule Zürich. Download Film – Präsentation – Zusammenfassung
Über ein Programm mit ähnlicher Zielsetzung, dem «Projekt GO* des SVEB, sprach an der gleichen Veranstaltung Frau Cäcilia Märki vom Schweizerischen Verband für Weiterbildung SVEB, vgl. Berichterstattung
Nie zu spät für eine Grundbildung. Bericht aus der Schweizerischen Gewerbezeitung, 22. November 2013
Die Schweizerische Gewerbezeitung bringt in ihrer Ausgabe vom 22. November 2013 gleich zwei Aufsätze zum Thema, einen über das neue Portal q4europe.eu und den zweiten unter der genannten Überschrift zu den von Arbeitsmarktbehörden unterstützten Programmen von proBIP für 20- bis 25-jährige Stellenlose.